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Wie alles begann

Wie der Kontakt zu Father Allam entstand und die Hilfsaktion begann, berichtet Pfarrer Rupert Lammert aus Neu Isenburg:

 

"Father Allam, die 'priesterliche Hilfskraft' aus Indien.

 

Es war im Frühsommer 1994.

Eine Familie in Weinheim (bei Alzey) erhielt von MISSIO AACHEN eine Einladung nach Guntur / Indien zu einer Priesterweihe. Diese Familie hatte eine längere Zeit die Ausbildung eines jungen Mannes zum Priester mitfinanziert. Aber inzwischen war das Ehepaar zu alt für eine solch beschwerliche Reise. Also machte der Pfarrer das, was man in solche einem Falle tut: er hat einfach den Neugeweihten nach Deutschland eingeladen zu einer Nachfeier der Primiz.

Der Bischof von Guntur, Dr. Gali Bali, stimmte zu, und so stand eines schönen Tages ein kleiner junger Inder auf dem Frankfurter Flughafen, mit zitternden Knien, was da so alles passieren könnte. Und es passierte wirklich etwas. Für sechs Wochen war er Gast der sogenannten Zahleltern, aber noch viel mehr: der ganzen Gemeinde Weinheim.

In einem Mischmasch aus englischen und deutschen Wörtern konnte man sich verständigen noch mehr: man konnte viele Kontakte knüpfen und Freundschaften aufbauen. Als nach sechs Wochen die Heimreise anstand und viele auf den Flughafen mitgefahren waren, tönte der Pfarrer von Weinheim, Johannes Bardong: "Allam, wir kommen spätestens im nächsten Jahr." Und so begann der angeknüpfte Kontakt zu einer Hilfsaktion zu wachsen, über die heute viele staunen.

 

Im Januar 1996 waren zwei Priester und ein Ehepaar erstmals in Indien, in der Diözese Guntur. Im November des gleichen Jahres weilte Bischof Dr. Gali Bali zum ersten Mal als Gast bei den Freunden in Deutschland. Im Frühjahr 1997 besuchte die erste Gemeindegruppe die Gegend von Andrah Pradesh und den Bischof. Gemeinsam überlege man, welche dringenden Aufgaben anstanden und wie man hier den ärmsten Menschen (= Kastenlosen) geholfen werden könnte. Kurz: wir planten und bauten die sogenannte Colonie in der Pfarrei Bapatla, in der inzwischen Father Allam tätig war. Es entstanden etwa 60 Steinhäuser für Menschen, die bisher in Lehm- oder Schilfhütten wohnten.

Neue Projekte wurden angekurbelt, - bis hin zu der Möglichkeit, dass indische Priester für einige Jahre in der Diözese Speyer tätig werden konnten. Die Diözese stimmte zu. Der erste "Gastarbeiter" aus der Diözese Guntur war Father Allam.

Seine erste Kaplanstelle war in Lindenberg / Lambrecht / Weidenthal / Neidenfels / Frankeneck / Frankenstein bei Pfarrer Franz Neumer, der den indischen Mitbruder bestens in die Seelsorge in Deutschland einführte. Und in dieser Zeit kam auch der Gedanke auf, Patenschaften anzubieten und für sie zu werben, Patenschaften für Kinder in neu erbauten katholischen Heimen, Patenschaften, die 120,- Euro kosten, womit ein Kind für ein Jahr "abgesichert" war, Wohnung im Kinderheim, volle Verpflegung, Schulgeld, Schulkleidung und vieles mehr."

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