Distrikt und Diözese Guntur / Indien
Guntur, für indische Verhältnisse eine kleine Stadt, zählt ca. 700.000 Einwohner. Sie liegt im Südosten des Landes, etwa 400 km nördlich von Chennai (früher Madras). Zur Diözese Guntur, die im Jahr 1940 gegründet wurde, gehören etwa 175.000 Katholiken bei einer Gesamtbevölkerungszahl von 5 Millionen. Die Katholiken der Diözese Guntur wohnen weit verstreut in ca. 500 Dörfern. 150 Priester arbeiten nicht nur im pastoralen Bereich; sie sind auch für die sozialen Entwicklungs- programme der Diözese verantwortlich. Jeder Priester betreut außer seiner Gemeinde auch andere arme Leute in seiner Pfarrei.
Der größte Teil der Bevölkerung ist sehr arm, auch die Christen. Sie arbeiten als Tagelöhner auf den Feldern, besitzen aber selbst kein eigenes Land. Der Verdienst beträgt 80-100 Rupien, das ist etwa 1 Euro, pro Tag; natürlich völlig unzureichend für den Unterhalt einer Familie. Es bleibt kein Geld für die Ausbildung und Förderung der Kinder.
Die Grundlage für alle Hilfen in der Diözese Guntur ist eine Studie, die zeigt, dass in unserem Staat Andhra Pradesh ein Drittel der Bevölkerung unter der Armutsgrenze lebt. Die Ärmsten sind meist Angehörige der niedrigsten Kasten und Kastenlose, die sogenannten „Unberührbaren“. Das heißt: Diese Menschen können nur mit größter Mühe und unter ärmlichsten Bedingungen überleben. Nur 36 % der Bevölkerung im Distrikt Guntur sind in der Lage zu lesen und zu schreiben.
Daher gibt es eine sehr große Anzahl von armen und schutzlosen Kindern, die unter menschenunwürdigen Bedingungen leben müssen.