Treffen mit Father Allam in Wörth am Sonntag 13. August 2017:
In Absprache mit Father Allam kamen in diesem Jahr die Neuigkeiten aus den Projekten durch den Reisebericht von Frau Ramona Fengler, geb. Reichling. Anschließend ergänzten Father Allam und Michaele Hammer die Ausführungen und beantworteten Fragen.
"Am 07.03. startete unsere Reise, die wir schon über ein Jahr im Voraus geplant hatten. Umso größer war natürlich unsere Vorfreude, auf alles, was diese Reise nach Indien für uns bereithalten würde. Anlass gab mein 5monatiger Aufenthalt 2010/2011 bei Father Allam als ehrenamtliche Helferin. Die vielen Erzählungen davon weckten bei so manchen meiner Familienmitgliedern das Reisefieber und so entstand die Idee einer gemeinsamen Reise mit meinen Eltern Yvonne und Andreas, meiner Schwester Luisa, meiner Tante und Onkel Helga und Rudolf und meinem Mann Tim im Frühjahr 2017.
Nach 7 Stunden und 30 min Flugzeit kamen wir mitten in der Nacht in der Hauptstadt Delhi an und wurden dort auch schon herzlich von Allam, seinem Neffen Kumar und Allams Freund und Leiter der Reiseagentur Vinay begrüßt. Vinay begleitete uns mit einem komfortablen kleinen Reisebus zusammen mit unserem Fahrer Mr Dhir Singh in unser erstes Hotel. In den nächsten 3 Tagen besichtigten wir allerlei Sehenswürdigkeiten in Begleitung unseres deutschsprachigen Reiseführers Biggi, der uns mit seinem indischen Witz und Charme die Stadt und seine Kultur als Hinduist sehr gut näherbrachte. Unter anderem erkundeten wir die Altstadt während einer Rikschafahrt und schlenderten dort über den Gewürzmarkt.
Nach Delhi ging es für uns weiter nach Agra, wo uns das Highlight unseres ersten Teils der Reise im Norden, der Taj Mahal, seit 1983 UNESCO Weltkulturerbe, erwartete. Auch wenn es für mich schon der zweite Besuch war, war ich vom Anblick dieses beeindruckenden Bauwerks so perfekt durch die Landschaft in Szene gesetzt erneut gefesselt. Aber diesem Highlight sollten noch weitere folgen.
Unsere nächste Station Jaipur hatte nämlich auch so einiges zu bieten: Vom Palast der Winde über das Amber Fort bis zu einer astrologischen Sternwarte von 1734. Außerdem hatten wir dort am 12.& 13.03. die einmalige Gelegenheit das Flair des hinduistische Farbensfestes „Holi“ auf der Straße mitzuerleben. Spaß in Farbe garantiert. 😉
In Jaipur endete der erste Teil unserer Reise im Norden. Wir verabschiedeten uns dort am Flughafen von unserem zuverlässigen, herzlichen und stets bereiten Fahrer Mr Dhir Sing und begaben uns auf den Flug gen Süden nach Hyderabad. Dort wurden wir erneut von Allams Neffen Kumar in Empfang genommen und beim Sightseeing begleitet.
Nach unserem Aufenthalt in Hyderabad sollte es nun aber in Allams Heimat und die Ortschaften der Kinderhilfsprojekte gehen. Erste Station war die Schule in Patibandla, wo 500 Kinder uns einen herzergreifenden Empfang bereiten. Es wurde getanzt und viel gelacht. Dank Allams Vorbereitung hatten alle Mitglieder unserer Gruppe die Möglichkeit ihre Patenkinder oder die von Freunden und Bekannten aus der Heimat zu treffen. So konnten kleine Geschenke persönlich übergeben und Erinnerungsfotos geschossen werden. Eine bleibende Erinnerung sicher für beide Seiten. Auf all unseren Projektbesuchen wurden wir von den zuständigen Ordensschwestern herzlich aufgenommen und für unser Wohl bestens gesorgt. Es fehlte uns wirklich an nichts. Bei gemeinsamen Mahlzeiten erzählten uns die Schwestern über die derzeitige Situation und was die Hilfe aus Deutschland bereits bewirkt hat und immer noch bewirkt. Ein wirklich wertvoller Austausch! Im HIV-Waisenheim in Machavaran durfte unsere Reisegruppe stellvertretend für alle Spender aus Deutschland einen Scheck für die Reiseinkäufe des nächsten halben Jahres überreichen. Die Schwestern und Kinder waren überglücklich und ließen uns ihre Freude und Dankbarkeit hautnah spüren. Nah ging uns allen auch der Besuch bei Bruder Jacks Obdachlosenheimen für Frauen und Männer. Bruder Jack schilderte uns das Schicksale nahezu jedes einzelnen Heimbewohners und überzeugte uns von seiner großzügigen und selbstlosen Arbeit mit begrenzten und einfachsten Mitteln. Wir verließen den Ort einfach nur wortlos und teilweise mit Tränen. Auch in der Ambulanz für HIV infizierte Kinder und Erwachsene Jeevan Sadan in Guntur berichteten uns die Schwestern von ihren Behandlungen und Besuchen bei erkrankten Menschen vor Ort. Jedes Jahr kann dank der Spenden unzähligen Menschen geholfen werden, die sich aus eigenen Mitteln niemals Medikamente leisten könnten.
Am letzten Sonntag unserer Reise waren wir zu Gast in Allams Pfarrei in Rentachintala. Dort besuchten wir den Gottesdienst und wurden nach indischer Traditionen als Gäste mit bunten Tüchern und Blumenketten geehrt. Wie auch schon an vielen Plätzen und Orten zuvor während unserer Reise, bewegte uns alle der herzliche Empfang der Gemeinde und die strahlenden und leuchtenden Augen der bunt gekleideten Menschen, die uns vom Altarraum aus entgegenblickten. Auch hier wurden wieder viele Erinnerungsfotos geschossen.
An diesem Tag mussten wir uns am Abend dann leider von Allam verabschieden. Wir fuhren zurück in unser Hotel in Guntur, um dann nachts zusammen mit Allams Neffen Kumar in den Nachtzug nach Chennai zu steigen. Dort verbrachten wir die letzten Tage unserer Reise am Strand und ließen alles Erlebte in Ruhe und mit allen Sinnen nachklingen.
Am 23.03. landeten wir wohlbehalten zurück in Frankfurt.
Uns allen, die wir diese Reise gemacht haben, werden diese 16 Tagen sicherlich immer in Erinnerung bleiben. Wer das Land Indien einmal bereist hat, kommt mit vielen Eindrücken zurück; von den fremden, nicht immer angenehmen Gerüchen, dem Verkehrschaos, der schlimmen Müllsituation, der Armut, aber vor allem der herzlichen Begegnung mit den Menschen, die sich von Groß bis Klein einfach nur über unser Kommen freuen und ihre Freude mit uns teilen.
Bedanken möchte ich mich im Namen unserer Reisegruppe nochmals bei Allam. In erster Linie für seine großartige Hilfe vor Ort in Indien bei den Menschen, die Unterstützung dringend nötig haben. Für sein geduldiges, freundliches Wesen und sein offenes Ohr. Für sein unermüdliches Engagement und die Vermittlung zwischen Indien und Deutschland.
Bedanken möchten wir uns aber auch für all die Unterstützung rund um unsere Reise und die Vorbereitungen bis zu der Begleitung durch Allams Familienmitglieder. Danke!"
Ramona Fengler